Italien führt neue Glücksspielsteuererhöhung ein

Kathleen Gorlitz - 09 Januar 2019

Glücksspielsteuererhöhung in ItalienSchweden ist nicht das einzige Land, in dem am 1. Januar 2019 neue Glücksspielbestimmungen in Kraft getreten sind. Italien beginnt das neue Jahr mit einer Reihe von Steuererhöhungen für Casinobetreiber und Sportwettenanbieter. Außerdem wurde ein Werbeverbot für Glücksspiel eingeführt.

Die neuen Steuersätze wurden im Dezember 2018 als Teil des italienischen Gesamthaushalts für 2019 verabschiedet. Auch wurden umfangreiche Ausgabenpläne bis in das Jahr 2021 skizziert. Das Gesamtziel ist es, das Defizit des Landes auf nur 2,04 % des Bruttoinlandsprodukts zu reduzieren, was weniger ist als das ursprüngliche Ziel in Höhe von 2,4 %.

Aktualisierte Steueranforderungen

Alle lizenzierten Online-Betreiber müssen jetzt 25 % ihrer Bruttoumsätze aus Glücksspielen und Bingo an die Regierung zahlen, eine Steigerung von 5 %. Die Steuern für Wetten mit festen Gewinnquoten sind von 22 % auf 24 % des Bruttoglücksspielumsatzes gestiegen.

Zugleich müssen lokal ansässige Buchmacher eine Steuer in Höhe von 20 % auf ihren Bruttoglücksspielumsatz abtreten. 2018 betrug der Steuersatz 18 %. Die Bruttoumsatzsteuer für virtual sports stieg ebenfalls um 2 %, von 20 % auf 22 %.

Die an Gewinnautomaten und Videolotterie-Terminals erzeugten Profite werden ebenfalls  höher besteuert, jeweils um 1,35 % (auf 18,85 %) und 1,25 % (auf 6,75 %) mehr. Zudem wurden die Auszahlungsraten reduziert: An Gewinnautomaten kehren nun 68 % der Einsätze zu den Spielern zurück, während es bei Videolotterie-Terminals jetzt 84 % sind.

Die Europäische Kommission hat den neuen, von der italienischen Regierungskoalition eingereichten Budgetvorschlag ursprünglich zurückgewiesen, ihn jedoch nach einigen Überarbeitungen akzeptiert. Die italienische Abgeordnetenkammer und der Senat stimmten ihm dann in den letzten Tagen des Jahres 2018 zu.

Auswirkungen der neuen Maßnahmen

Die Erhöhungen werden voraussichtlich die Profite der Betreiber und Spieleentwickler erheblich beeinflussen. Playtech hat angemerkt, dass die angepassten Gewinne vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation als Ergebnis der neuen Vorschriften 2019 voraussichtlich um bis zu 25 Millionen Euro zurückgehen werden. Das Unternehmen ergänzte, dass es Maßnahmen ergreifen könnte, um die Auswirkungen der Steuersprünge abzumildern.

Das zeitgleiche allgemeine Verbot von Glücksspielwerbung, das sogenannte Würde-Dekret, könnte die Einnahmen der Betreiber ebenfalls erheblich senken. Es ist ihnen nun untersagt, ihre Services durch Sponsorenvereinbarungen und Marketing zu bewerben.

Die Veranstaltungen, Teams und Organisationen, die sie unterstützen, werden wahrscheinlich ihre eigenen finanziellen Rückschläge erleiden. Bereits bestehende Abkommen werden sich jedoch über die gesamte Laufzeit erstrecken dürfen, was allen beteiligten Parteien hoffentlich genügend Zeit gibt, um Ausweichpläne zu entwerfen.

Quelle:

http://www.igamingbusiness.com/