Spielbank Berlin weitere 17 Jahre am Potsdamer Platz

Kathleen Gorlitz - 15 August 2019

Spielbank Berlin bleibt dem Potsdamer Platz weiter treuNun ist es also doch Realität geworden: Die Spielbank Berlin wird nicht umziehen, sondern ihren Standort am Potsdamer Platz behalten. Konkret wurde der Mietvertrag mit dem Eigentümer Brookfield Properties Germany bis zum Ende des Jahres 2036 verlängert. Die Spielbank Berlin wird folglich mindestens weitere 17 Jahre den Potsdamer Platz ihren Standort nennen können. Bislang war man ohnehin seit mehr als 20 Jahren in Berlin-Mitte stationiert; insofern lässt sich diese Verlängerung des Vertrages als klares Statement für den Standort am Potsdamer Platz bezeichnen. Damit sind auch die vielfach kursierenden Gerüchte aus der Welt geräumt, dass die Spielbank Berlin ihr Haupthaus zum Ku’damm-Karree in Charlottenburg verlegen würde.

Freude über den Erhalt des Standortes

Das Haupthaus der Spielbank Berlin befindet sich am Marlene-Dietrich-Platz und zählt zu einem der größten und zugleich umsatzstärksten Casinos in ganz Deutschland. So eröffnet sich Spielern aus aller Welt auf mehr als 8.300 Quadratmetern ein wahres Mekka an Glücksspielangeboten. Ob Poker, Blackjack, klassisches Roulette oder Spielautomaten, so weit das Auge reicht: Angebote für einen unterhaltsamen Abend gibt es hier reichlich. Insgesamt erstreckt sich das Spieler-Eldorado auf vier Etagen. 

Auch der Vorstand des Glücksspielunternehmens, zu dem die Spielbank mit ihrem Standort am Potsdamer Platz gehört, zeigte sich zufrieden über die Verlängerung des Mietvertrages. So gab Geschäftsführer Gerhard Wilhelm an, dass es für das Unternehmen große Bedeutung habe, die Tradition des Haupthauses der Spielbank Berlin mit Sitz am Potsdamer Platz fortführen zu können. Man danke dem Vermieter Brookfield Properties für die angenehme Zusammenarbeit und freue sich darauf, in Zukunft weiterhin fester Anlaufpunkt sowohl für die Bewohner Berlins als auch für Besucher der Hauptstadt sein zu dürfen.

Um weiterhin Glanz auszustrahlen und Besucher aus der ganzen Welt ins Casino zu locken, werden umfangreiche Modernisierungsarbeiten am Haupthaus durchgeführt. Diese werden ab dem Jahr 2020 beginnen, wobei der Spielbetrieb während der Bauarbeiten nur geringfügig eingeschränkt sein soll. Angesichts der geplanten Investitionen in eine Modernisierung dürften nun auch alle Gerüchte über einen Wechsel des Standortes ins Ku’damm-Karree in Charlottenburg verstummen. 

Die Spielbank Berlin im Kurzportrait

Insgesamt zählt die Spielbank Berlin in der bundesdeutschen Hauptstadt vier Standorte. In den kleineren Ablegern am Los-Angeles-Platz, der Ellipse Spandau sowie dem Berliner Fernsehturm stehen vereinzelt Tischspiele, aber vorwiegend Automaten zum Bespielen bereit. Das Aushängeschild der Spielbank ist zweifellos das Haupthaus am Marlene-Dietrich-Platz nahe des Potsdamer Platzes. Hier finden Gäste zahlreiche Spielautomaten und Spieltische.

Auch Freunde von Poker kommen im Haupthaus nicht zu kurz. So finden hier immer wieder kleinere Pokerturniere statt. Ein Highlight für die Berliner Spielbank sind aber sicherlich renommierte Pokerturnierserien, etwa die World Series of Poker Europe (WSOPE), die regelmäßig im Haupthaus am Potsdamer Platz ausgetragen werden. 

Die Berliner Spielbank zählt jährlich etwa 600.000 Spielgäste; dem gegenüber stehen 500 Angestellte, die für einen reibungslosen Spielbetrieb und ein attraktives Spielerlebnis für die Gäste sorgen.

Lange Geschichte und Tradition vereinen sich

Die Berliner Spielbank mitsamt des Haupthauses am Potsdamer Platz kann inzwischen auf eine ereignisreiche und lange Geschichte zurückblicken. Sie wurde als 18. Deutsche Spielbank im Jahr 1975 gegründet – erste Anschrift war das Europacenter in Charlottenburg. 23 Jahre später, im Jahr 1998 also, erfolgte der Umzug an den Marlene-Dietrich-Platz am Potsdamer Platz. War es bis zu diesem Zeitpunkt für die männlichen Besucher zwingend vorgeschrieben, eine Krawatte zu tragen, wurde der Dresscode mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten gelockert.

Neben dieser eher oberflächlichen Anekdote weiß die Berliner Spielbank aber auch von schlagkräftigen Geschichten zu berichten. Was ist das Ziel eines jeden Spielers in einem Casino? Natürlich, das Casino als großer Gewinner zu verlassen. Dieses Kunststück gelang in großem Stile gleich zwei Personen. Ein besonders großer Glückspilz konnte im Jahr 2002 nicht weniger als einen Gewinn von rund 580.000 Euro an einem Spielautomaten erzielen. Beinahe doppelt so hoch fiel der Gewinn dann 13 Jahre später für einen israelischen Touristen in der Berliner Spielbank aus: Um mehr als 1,1 Millionen Euro schwerer verließ er das Casino, nachdem er einen Automatenjackpot knacken konnte.

Wie in einem Actionfilm made in Hollywood

Es war im März 2010, als sich ein hollywoodreifer Zwischenfall im Grand Hyatt Hotel, dem Nebengebäude der Spielbank Berlin ereignete. Dort fand ein Pokerturnier statt, das Main Event der European Poker Tour Berlin, das von der Berliner Spielbank ausgerichtet wurde. Im Laufe des Turniers stürmten mehrere maskierte Personen das Gebäude, bewaffnet mit Pistolen und Macheten, und zwangen die Mitarbeiter im Kassenbereich dazu, ihnen rund 242.000 Euro auszuhändigen. Auch der massive Widerstand der Sicherheitsbeamten konnte die Räuber nicht aufhalten.

Deutschlandweite Berühmtheit verdankt dieser Überfall bis heute unzähligen Aufnahmen von Handy- und Überwachungskameras. Binnen weniger Minuten waren die Videos, die von privaten Smartphones aufgenommen wurden, im Netz zu finden. Die Medien konnten gewissermaßen gar nicht anders, als sich ebenfalls auf diesen Vorfall zu stürzen und immer wieder von dem Überfall zu berichten. Nichtsdestotrotz konnte bis heute nur einer der Täter ermittelt werden, der zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt wurde. Von den anderen Beteiligten fehlt nach wie vor jede Spur.