Es sieht so aus, als ob die europäischen Spielbanken auf eine Zeitmaschine hoffen. In vielerlei Hinsicht wünschen sie sich etwas, das fast unmöglich scheint. Sie bleiben verhaftet in einer Zeit vor den Online-Casinos und der Ära der Internetspiele, als die Dinge einfach waren und man Geld persönlich, von Angesicht zu Angesicht, machte, vor der Dämmerung des Internets und allem, was damit einherging.
Die Spielbanken wünschen sich von den nationalen Regierungen, dass sie wesentlich mehr unternehmen, um ihre Interessen zu schützen, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen, die die Online-Glücksspielindustrie auf ihre Einnahmequellen hatte.
Die Präsenz von Online-Glücksspielanbieter ist ihnen mehr als unwillkommen.
Es scheint jedoch, dass ihr Hauptproblem nicht bei den Online-Betreibern im Allgemeinen liegt, sondern eher bei denen, die den Spielern illegale Dienste anbieten, z. B. nicht regulierte und illegale Online-Glücksspielanbieter. Bei einer Veranstaltung in Malta Anfang der Woche forderte der stellvertretende Vorsitzende der European Casino Association Dietmar Hoscher Gesetzgeber und Interessenvertreter der Glücksspielindustrie dazu auf, härter gegen illegale Anbieter in der Branche vorzugehen.
Hoscher äußerte diesen eindringlichen Appell bei der 12. Konferenz der European Association of the Study of Gambling. Der Mann mit dieser eindringlichen Botschaft ist auch Vorstandsdirektor von Casinos Austria und hat die Regierungen ersucht, durch die Aktualisierung schwarzer Listen sowie durch die Umsetzung von Systemen zur Blockierung von IP-Adressen und illegaler Zahlungssysteme bei Banken stärker gegen illegale Betreiber vorzugehen.
Hoscher forderte, dass alle Betreiber, die sich nicht an die geltenden Regeln und Vorschriften von Casinos Austria oder der European Casino Association halten, aus der Branche verdrängt werden, indem der nötige Druck von allen Seiten des Spektrums ausgeübt wird.
In Deutschland sprach sich währenddessen der Geschäftsführer des Deutschen Lotto- und Totoblocks, der Gemeinschaft der Landeslotteriegesellschaften, im Beisein der Ministerpräsidenten der deutschen Länder dafür aus, ausländische Anbieter von Beteiligungen an der heimischen Glücksspielindustrie auszuschließen. Deutschland prüft derzeit die Änderung seines Glücksspielstaatsvertrages, der bei erfolgreicher Änderung auch einen Einzug internationaler Betreiber in den deutschen Markt vorsieht.
Dadurch würde sich das derzeitige System der Bundesländer von einem Monopol in eine moderne, vom Freihandel geprägte Unterhaltungsbranche verwandeln. Viele sind jedoch der Meinung, dass der Markt einfach nicht groß genug sei, um zu viele Anbieter zuzulassen.
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