Vor dem Hintergrund der Privatisierung der Casinos von Westdeutsche Spielbanken (WestSpiel) in der Region durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen gab das Unternehmen ein massives Umsatzwachstum für 2019 bekannt. Der Betreiber physischer Casinos, der sich derzeit im Eigentum des deutschen Staates befindet, hat vor Kurzem seinen jährlichen Finanz- und Spielerschutzbericht veröffentlicht.
Der Bericht zeigt, dass die Bruttospieleinnahmen von WestSpiel für das Jahr bei 136,8 Millionen Euro liegen, was eine Steigerung von 27 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. WestSpiel teilte darüber hinaus mit, dass im vergangenen Jahr mehr als eine Million Menschen die Casinos des Unternehmens besucht haben. Über 1.000 Personen waren bei der Marke angestellt und 65,8 Millionen Euro Steuern wurden für das Jahr entrichtet.
Da die Marke verantwortungsbewusstes Spielen fördert, enthielt der von WestSpiel veröffentlichte Bericht auch Daten zu problematischem Glücksspielverhalten in den Casinos des sich im Staatseigentum befindlichen Betreibers. Das Unternehmen gab an, dass insgesamt 622 – und damit im Vergleich zu 2018 55 % mehr – Spieler ausgeschlossen wurden. Die Gesamtzahl der für die Einrichtungen der Marke gesperrten Spieler stieg auf 5.182. 1.444 davon wurden vom Betreiber ausgeschlossen, während 3.603 sich für den Selbstausschluss entschieden haben. Die restlichen 135 Personen wurden von Dritten gesperrt. Als häufigster Grund für den Ausschluss von den WestSpiel-Casinos wurde neben riskanten Einsätzen und hoher Verschuldung das Risiko der Spielsucht genannt.
Von den 622 Spielern, die 2019 gesperrt wurden, waren 312 jünger als 30 Jahre. 219 waren zwischen 30 und 45 Jahre alt. Nur 56 der ausgeschlossenen Spieler waren weiblich, 566 – und damit die überwiegende Mehrheit – männlich. Die meisten gesperrten Spieler waren Fans von Spielautomaten, 21 % bevorzugten Roulette, 8 % tendierten zu Blackjack und nur 6 % zeigten eine Vorliebe für Poker.
Die Bekanntgabe dieser Zahlen von WestSpiel wird von den Bestrebungen des Bundeslands Nordrhein-Westfalen hinsichtlich der Privatisierung der vier Casinos des Unternehmens begleitet. Das Land hat vor Kurzem einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Privatisierung der Casinos im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens ermöglicht. Wer den Zuschlag erhält, darf darüber hinaus zwei weitere Spielstätten in Nordrhein-Westfalen errichten.
Einige Parteien lehnten diesen Schritt mit der Begründung ab, dass er zu voreilig sei und zu einem Mangel an Kontrolle über problematisches Glücksspielverhalten sowie den Spielerschutz führen könnte – verabschiedet wurde der Gesetzesentwurf letztendlich dennoch. Mit der Privatisierung der physikalischen Casinos von WestSpiel wird das seit 15 Jahren bestehende Monopol der Marke im Bundesland Nordrhein-Westfalen beendet.